Metadaten
Metadaten sind alle Daten, die nicht zum Inhalt einer Datei oder eines Mediums gezählt werden können. Bei Büchern könnte das z.B. der Autor des Buchs oder das Veröffentlichungsdatum sein, bei digitalen Dokumenten der Verfasser, die Erstellungszeit, eingebettete GPS-Koordinaten oder digitale Wasserzeichen.
Beispiele für Metadaten
Wasserzeichen | sichtbare wie auch unsichtbare Wasserzeichen |
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Datei-Metadaten | Autor, Titel, Album, Verleger |
Datei-Header | erstellendes Programm |
Dateisystem-Attribute | Änderungsdatum, Erstelldatum – oft auf die Millisekunde genau |
Netzwerk-Metadaten | IP-Adresse, Verbindungszeit, Verbindungsgeschwindigkeit, Fingerabdruck des Browsers |
EXIF-Daten (in Bildern) | Aufnahmedatum, Kamera, Blende, Objektiv, Brennweite, GPS-Koordinaten |
Es ist fast unmöglich, sämtliche möglichen Metadaten aufzuzählen und zweifelsfrei zu entfernen! Insbesondere digitale Wasserzeichen in Videos und Bildern sind teilweise weder erkenn- noch zerstörbar.
Metadaten in Nachrichtendiensten
In Instant-Messengern, insbesondere auf Smartphones, fallen viele Metadaten an. Dazu können gehören:
- Name
- Telefonnummer
- Standort
- Bewegungsprofile (Standortbeobachtung zu mehreren Zeitpunkten)
- IP-Adresse
Selbst, wenn man diese Daten nicht explizit freigibt, fallen sie teilweise allein durch die Kommunikation des Messengers mit dem Server des Betreibers an.
Metadaten entfernen
MAT2 (Metadata Anonymisation Toolkit 2) ist ein Werkzeug zur Entfernung von Metadaten, welches eine große Bandbreite an gebräuchlichen Dateiformaten abdeckt.
WARNUNG: Während MAT2 sein bestes tut, Metadaten anzuzeigen, wenn man die Kommandozeilenoption --show
benutzt, heißt es nicht, dass keine Metadaten vorhanden sind, wenn MAT2 keine anzeigt. Es gibt keinen verlässlichen Weg, jedes mögliche Metadatenformat zu entdecken!
Gefahren durch Metadaten
- Das Reality Mining der NSA (Jessica Leber, 06/2013, Technology Review)
"Selbst wenn der US-Geheimdienst mit seinem Überwachungssystem keine Inhalte verwerten sollte: Aus den Metadaten des Mobilfunks lassen sich bereits detaillierte Profile von Bürgern ermitteln." - Fakten gegen die Vorratsdatenspeicherung – Metadaten sind ausreichend für Überwachung (Digitalcourage e.V., 2016)
"„Wir töten Menschen auf der Grundlage von Metadaten“, sagte einst der ehemalige NSA-Chef David Cole. Seit 2004 wurden bereits zwischen 2500 und 4000 Menschen in Pakistan durch Drohnenangriffe im Rahmen des SKYNET-Programms der NSA getötet. Die menschlichen Ziele werden im Rahmen einer massenhaften Überwachung des Mobilfunknetzes durch einen mit mangelhaften Daten trainierten Algorithmus aus 55 Millionen Mobilfunkteilnehmern ausgewählt." - Metadaten erlauben sehr exakte Analyse von Smartphone-Nutzern (t-online.de, 2014)
"Forscher haben in einem Experiment gezeigt, dass Smartphone-Nutzer alleine anhand von Telefonnummern und weiteren Metadaten sehr genau charakterisiert werden können. Wer mit wem liiert ist, wer gesundheitliche Probleme hat oder gar Alkoholiker ist, lässt sich anhand der gespeicherten Verbindungsdaten mit sehr einfach Mitteln vorhersagen und herausfinden."