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Burnout-Syndrom

Das Burnout-Syndrom ist laut der WHO keine scharf definierte Krankheit, sondern ein Syndrom, das durch chronischen Stress am Arbeitsplatz entsteht, der nicht erfolgreich bewältigt wurde.1 Es ist durch drei Dimensionen gekennzeichnet:

  • Gefühle von Energiemangel oder Erschöpfung;
  • zunehmende mentale Distanz zur Arbeit oder Gefühle von Negativismus oder Zynismus in Bezug auf die eigene Arbeit; und
  • verminderte berufliche Effizienz.

Nach Freudenberger und North sind die Stadien des Burnout folgende. Diese Stadien können jedoch der groben Orientierung dienen, wie ein Burnout verlaufen kann. Es ist möglich, Stadien zu "überspringen" bzw. können sie auch in anderer Reihenfolge auftreten2. Angeführt sind sie mit beispielhaften Begleiterscheinungen.

  • Stadium 1: Zwang, sich zu beweisen
    • aus gesundem Engagement kann übersteigerter Ehrgeiz werden
    • bzw. Demotivation (keine Wertschätzung der geleisteten Arbeit etc.)
  • Stadium 2: verstärkter Einsatz
    • Man versucht, es immer besser zu machen – ungeachtet der eigenen körperlichen/psychischen Möglichkeiten sowie der betrieblichen Rahmenbedingungen.
  • Stadium 3: Vernachlässigung der eigenen Bedürfnisse
    • Soziale Kontakte, Ruhe und Entspannung sind nicht mehr so wichtig wie zuvor.
    • Man hat das Gefühl, sich dafür keine Zeit nehmen zu können.
  • Stadium 4: Verdrängung von Konflikten und Bedürfnissen
    • es kommt immer häufiger zu Fehlleistungen wie etwa
      • Verspätungen,
      • Verwechslungen etc.
    • Konflikte in Partnerschaft und/oder Familie
  • Stadium 5: Umdeutung von Werten
    • Man "stumpft ab"
    • die Beziehungen rücken beispielsweise gegenüber der Arbeit in den Hintergrund
    • was einem lieb und teuer war, kommt im Leben kaum mehr vor
  • Stadium 6: verstärkte Verleugnung aufgetretener Probleme
    • Abschottung von der Umwelt
    • Zynismus
    • Aggression
    • Ungeduld
    • deutliche körperliche Beschwerden, z.B.
      • Schlafstörungen
      • Vergesslichkeit
      • Hautprobleme (z.B. Ekzeme)
  • Stadium 7: sozialer Rückzug
    • Abschottung verstärkt sich
    • Orientierungs- und Hoffnungslosigkeit
    • "Dienst nach Vorschrift"
    • Ersatzbefriedigungen treten verstärkt in den Vordergrund
  • Stadium 8: Verhaltensänderungen
    • noch stärkerer sozialer Rückzug
    • Zusätzliche Ersatzbefriedigungen – wie etwa
      • Alkoholkonsum
      • Shoppen
      • Essen
  • Stadium 9: Verlust des Gefühls für die eigene Persönlichkeit
    • man fühlt sich nicht mehr als aktiv das eigene Leben steuernd, "es" steuert einen
  • Stadium 10: innere Leere
    • Mutlosigkeit
    • Angst, Panik
    • Ersatzbefriedigungen werden exzessiv
  • Stadium 11: Es kommt zu einer depressiven Episode, unter anderem mit z.B.
    • Erschöpfung
    • extremen Schlafstörungen
    • Verzweiflung
    • Suizidgedanken
  • Stadium 12: völlige Burnout-Erschöpfung
    • emotionaler, körperlicher und geistiger Zusammenbruch

Erste Burnout-Warnzeichen können die Zunahme von Überstunden, Fehlleistungen, in weiterer Folge häufigere Krankenstände oder Erschöpfung sein. Auch emotional auffällig anderes Verhalten oder körperliche Symptome (wie etwa Kopf-Schmerzen, Schwindel oder vermehrtes Schwitzen) sind möglich. Es ist wichtig, auf sich und die eigenen Bedürfnisse zu achten, um nicht Gefahr zu laufen auszubrennen. Seelische und körperliche Beschwerden sollten in jedem Fall ernst genommen und abgeklärt werden.3

  • Zuletzt geändert: 2024-07-05 14:31